Das scheint alles eine Frage der Zeit zu sein, die Einbrecher benötigen, und ob sie dabei eventuell auch Lärm verursachen.
Wohnungstüren in Mehrfamilienhäusern sind jedenfalls so lächerlich instabil, dass man sich erst gar nicht die Mühe machen muss, das Schloss zu knacken, wenn man Lärm verursachen kann.
Denn Schlüssel zweimal umzudrehen verzögert das Aufknacken des Schlosses aber etwas.
Wichtiger scheint aber zu sein, dass man überhaupt abschließt und die Tür nicht einfach nur zu zieht, denn nur dann greift die Verriegelung überhaupt.
Macht man es nicht, lässt sich die Tür schon mit einem einfachen Drahtbügel in Rekordzeit öffnen.
Das größere Sicherheitsrisiko sind aber meistens die Standardfenster. Die bekommt man schon mit einem größeren Schraubendreher einfach aufgehebelt, ohne dass man dafür großes Fingerspitzengefühl oder Expertise bräuchte. Wer also hier mit dem "Standard" ausgerüstet ist, sollte diese Schwachstelle zuerst nachrüsten.
Für gewöhnlich berät die Polizei über Sicherheitsmaßnahmen und vermittelt Kontakte zu seriösen Firmen.
Im Prinzip lässt sich aber wirklich alles öffnen, es ist nur eine Frage der Zeit und des möglichen Gewalteinsatzes. Insofern ist es wirklich nur eine Frage dessen, wie lange man den Einbruch hinauszögern kann, eventuelle Hürden für die "semiprofessionellen" Raketenforscher bereitet.
Diverse Sicherungsmaßnahmen werden staatlich auch gefördert, sind aber immer noch teuer genug. Im Eigenheim sollte es das einem aber Wert sein. Da sollte man auch über Alarmanlagensicherung nachdenken. Die Dinger sind in den letzten Jahren schon etwas billiger geworden, warnen mittlerweile schon per App auf dem Handy bei Einbruch.
Hier kann man sehen, wie die Standard-Sicherheitsschlösser funktionieren:
https://www.youtube.com/watch?v=6iCSsLEbJM0
Dort lässt sich auch erahnen, was die Mechanik in der Tür macht, wenn man den Schlüssel zweimal umdreht.
Hier kann man sehen, wie schnell das Schloss geknackt sein kann:
https://www.youtube.com/watch?v=ce5RryZNjGQ
Ich bin jetzt kein Profi, aber ich würde denken, dass man das Schloss für jede Umdrehung erst einmal neu mit diesem Werkzeug "picken" muss. Damit würde man das Ganze also um ein paar Sekunden verzögern.
Aber wer da rein will, der kommt da auch rein.
Wer der Einbruchmethode mit diesem üblichen "Picking"-Werkzeug ein Schnippchen schlagen will, bekommt heute auch komplexere Schlösser, wie z.B. hier:
https://www.abus.com/ger/Sicherheit-Zuhause/Schliessanlagen-Schliesssysteme/Mechanische-Schliesssysteme
100% Sicherheit gibt es aber nie.
Im Fachhandel bekommt man die Schließzylinder oft mit einem Pass, mehreren Schlüsseln und mehreren Zylindern, falls das nötig ist, und man kann so mit einem Schlüssel mehrere Schlösser bedienen.
Das sollte man auch für die Anwendung an der Haustür in Mehrfamilienhäusern beachten, denn so lassen sich unter Umständen Kosten vermeiden, wenn man das Schloss bei Defekt nicht gleich komplett neu auswechselt und mehrere Schlüssel nachträglich anfertigen muss. Bei hoher Beanspruchung können die Schließzylinder im Laufe der Jahrzehnte nämlich schon kaputt gehen.